Was ist Hypnose?
Hypnose ist ein Verfahren, das es ermöglicht, über das Unterbewusstsein Zugang zur inneren Welt des Menschen zu erhalten. Trotz der Darstellungen in Shows ist Hypnose kein Zaubertrick.
Lange Zeit wurde angenommen, dass hypnotische Trance einem schlafähnlichen Zustand ähnelt. Moderne neurologische Forschungen haben jedoch gezeigt, dass Personen in Hypnose wach und aufmerksam sind. Die Trance ist vielmehr ein Zustand tiefer Entspannung, in dem der Klient seine Aufmerksamkeit auf ein bestimmtes Thema richtet.
In einer Hypnosetherapie nutzt der Therapeut diesen Zustand, um persönliche Stärken und Bewältigungsstrategien des Klienten zu aktivieren, die im Alltag nicht zur Anwendung kommen. Hypnose kann auf diese Weise unterstützend eingesetzt werden, um sowohl körperliche als auch psychische Probleme zu behandeln.
Hypnose kann entweder eigenständig oder in Kombination mit anderen Therapieformen, wie Verhaltenstherapie oder tiefenpsychologischen Methoden, angewendet werden.
Es ist wichtig sicherzustellen, dass der Therapeut vertrauenswürdig ist. Nur so kann eine möglichst positive Wirkung erreicht werden und wirkliche Veränderung stattfinden. Alles andere ist von kurzer Zeit.
Wann wird Hypnose angewendet?
Hypnotherapie hat sich bei der Behandlung einer Vielzahl von Beschwerden bewährt. In der psychologischen Praxis wird sie zur Behandlung von Ängsten, Depressionen, Zwangsstörungen und Essstörungen eingesetzt. Auch Süchte, wie zum Beispiel das Rauchen, sowie chronische Schmerzen können erfolgreich behandelt werden. Zudem zeigt Hypnose Wirksamkeit bei Schlafstörungen und sexuellen Problemen.
Darüber hinaus ist Hypnose ein beliebtes Verfahren zur Schmerzbewältigung und kann bei medizinischen Eingriffen unterstützend wirken.
Hypnose – wann ist sie nicht oder nur mit Vorsicht ratsam?
Hypnotherapie ist nicht für Menschen geeignet, die unter akuten Psychosen oder psychotischen Zuständen leiden, wie Manie oder einem schizophrenen Schub. Auch bei traumatisierten Personen sollte Vorsicht geboten sein.
Die Anwendung von Hypnose kann gesundheitliche Risiken bergen, wenn der Klient an Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder niedrigem Blutdruck leidet, da in der hypnotischen Trance der Blutdruck abfallen kann. Bei Menschen mit Epilepsie kann die tiefe Entspannung potenziell zu Anfällen führen.
Falls ein Klient Medikamente einnimmt, sollte vor der Hypnosetherapie Rücksprache mit dem behandelnden Arzt gehalten werden. Hypnose sollte nicht unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen durchgeführt werden.
Wie läuft eine Hypnose ab?
Vor der Hypnose finden ein Kennenlernen und ein Vorgespräch zwischen Hypnotse Therapeut und Klient statt. Es ist wichtig, dass der Therapeut über Ängste, Befürchtungen und körperliche Einschränkungen des Klienten informiert ist, um unangenehme Situationen während der Hypnose zu vermeiden.
Der Beginn der Hypnose wird durch die Induktionsphase geprägt, in der der Klient in die Hypnose eingeleitet wird. Der Hypnotse Therapeut wiederholt dem Klienten, dass er zunehmend hypnotisiert wird und tiefer in die Trance sinkt. Diese Phase dauert in der Regel nur wenige Minuten.
Sobald der Klient sich in der Trance befindet, versucht der Therapeut, durch gezielte Suggestionen die Ressourcen des Patienten/Klienten zu aktivieren. Der Therapeut gibt konkrete Anweisungen, die der Klient befolgen soll, wie das Vorstellen bestimmter Bilder oder das Durchführen bestimmter Bewegungen.
Ein Beispiel für eine Rauchentwöhnung könnte folgende Suggestion sein: „Ich entscheide mich, Nichtraucher zu sein.“ Durch den starken Fokus auf diesen Gedanken können andere Wahrnehmungen in den Hintergrund treten.
In der Reorientierungsphase führt der Therapeut den Klienten behutsam aus der Trance zurück, indem er dessen Aufmerksamkeit schrittweise von innen nach außen lenkt. Diese Phase dauert normalerweise einige Minuten.
Die gesamte Dauer der Hypnotherapie hängt von den festgelegten Behandlungszielen, der Art und Schwere der Erkrankung sowie der Belastbarkeit des Klienten ab.
Welche Risiken sind mit Hypnose verbunden?
Hypnose ist ein umstrittenes Thema. Viele Menschen haben Bedenken, dass sie während der Hypnose die Kontrolle über sich selbst verlieren könnten. Einige betrachten es als Schwindel oder Einbildung.
Wissenschaftliche Studien belegen jedoch, dass die Hypnosetherapie bei vielen Menschen ein effektives Behandlungsmittel darstellt. Obwohl es sich in der Trance so anfühlen kann, als würden unwillkürlich Bewegungen ausgeführt, ist man während der Hypnose nicht willenlos.
Die Wirksamkeit der Hypnose hängt auch davon ab, dass die Person sich darauf einlassen möchte, und nicht jeder reagiert gleich gut auf Hypnose. Einige Menschen sind leichter zu hypnotisieren, während andere Schwierigkeiten haben, in einen hypnotischen Zustand zu gelangen.
Ein gewisses Risiko besteht jedoch auch beim Hypnotisieren. Der Hypnotiseur muss sorgfältig mit dem Unterbewusstsein des Klienten umgehen. Unangemessene Suggestionen können negative Auswirkungen auf den Klienten haben. Wenn der Hypnotiseur beispielsweise in die Vergangenheit reist, kann er traumatische Erinnerungen des Klienten hervorrufen. Dieses Wiedererleben von Trauma (Retraumatisierung) kann ohne psychotherapeutische Unterstützung zu psychischen Schäden führen.
Darüber hinaus hat der Hypnotiseur eine gewisse Machtposition in der Sitzungsumgebung. Daher ist es unerlässlich, dass er ethisch handelt und die Gesundheit des Klienten nicht gefährdet.
Physische Risiken können ebenfalls auftreten, wenn der Hypnotiseur nicht sorgfältig auf den Klienten achtet. Da der Klient sich in der Trance nicht in vollem Bewusstsein befindet, muss der Hypnotiseur sicherstellen, dass der Klient während der Hypnose vor Stürzen und Verletzungen geschützt ist.
Was muss nach einer Hypnose beachtet werden?
Hypnose funktioniert insbesondere aufgrund des entspannten Zustands des Klienten. Es ist daher wichtig, sich ausreichend Zeit vor der Hypnose zu nehmen und nicht gestresst oder gehetzt zur Therapiesitzung zu erscheinen.
Plane auch nach der Sitzung einen Zeitpuffer ein. Hypnoseerfahrungen können sehr intensiv sein, und viele Klienten benötigen Zeit, um vollständig zurück in den Alltag zu finden. Es kann vorkommen, dass du während der tiefen Entspannung der Trance einschläfst, sodass du nach dem Aufwachen möglicherweise einen Moment brauchen wirst, um dich zu orientieren.
Zusätzlich solltest du dir nach der Hypnose Zeit nehmen, um das Erlebte zu verarbeiten. Wenn du an therapeutischen Zielen arbeiten willst, gebst du den Suggestionen die Möglichkeit, sich wirksam zu entfalten.
Die Kraft der Hypnose liegt darin, dass selbstkritische und negative Gedanken, die viele Menschen täglich plagen, zeitweise abgeschaltet werden. Nach einer Hypnose fühlen sich viele Klienten energetisiert und motiviert. Nutze diesen Zustand und halte skeptische Gedanken so lange es geht fern. Eine Hypnotherapie hat die beste Wirkung, wenn du dich vollständig auf den Prozess einlassen kannst.